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Wednesday, 9 August 2017

Der Parkbank Pinkler
Kapitel XX:
„Lederwolken” o. „Anbruchsonate”, was denkste?

XX.

Infolge mehrerer persönlicher Nikotinräusche entwickelte ich zur Erholung eine Atemübung. Die Frage ob sich meine Selbstentwicklung von alleine hätte entwickeln können, ist begründet. Ferner ist es fair zu fragen, ob die Selbstentwicklung schlichtweg als personenunabhängige Selbstentwicklung zu betrachten ist. Hauptsache ist, sie ist, meiner Erfahrung nach, wenn schon nicht nötig, nützlich immerhin.


Sofort nach Auftreten vom vergiftungsbegleitenden Schwindel, lege ich mich hin und versuche, die Entzugswellen möglichst gleichmäßig abzubauen, denn die sonst übersteigende Schwingungen können erschwerendes Erbrechen oder Bewusstseinsverlust herbeirufen. Hierfür sind flachen Atemzüge geboten, zunächst zwischen langsam und zügig abwechselndem Tempo, was auch immer das etwaige tief Durchatmen fern hält. Irgendwann kommt dieses dennoch unfreiwillig, dann lasse ich es frei durch, eventuell auch gleich ein zweites, beziehungsweise zwei Mitteltiefzüge. Demnach ist die sofortige Wirkung entlastend, aber genauso unmittelbar danach kommt der Schwindelandrang erneut. Rapide Flachzüge sollte wieder aufgenommen werden.

Der Zyklus ermesse ich von Entzugswellen einhergehend mit Schwindelschwingungen bis erzwungenes tief Durchatmen. Nach jedem Zyklus ist zu bestimmen, ob die Schwingungen noch stärker im Aufbau sind, oder sich verringern, was heißt, nicht so doll wie beim vorigen Gang. Es nimmt mehrere Zyklen bis letzteres fühlbar wird.

Der Körper ist im allgemein reglos zu halten, aber lindernd sind auch manchmal metronomische Bewegungen von einzelnen Gliedern. Weniger unbehaglich ist es vielleicht, ein Arm oder beide um den Kopf zu strecken. Je nach Stärke der Vergiftung, können die erste paar Entzugswellen scheinbar unerträglichen Schwindel bedeuten. Wichtig ist, nach jeder Welle sofort wieder mit flachen Atmen zurückzukehren, gegebenenfalls so langsam und so flach, dass die Züge fast nicht zu spüren sind, und dann sehr allmählich öfter und ein Bisschen tiefer. Der ganze Prozess braucht etwa eine halbe Stunde, kann aber bis zu einer Stunde dem elenden Leben erfordern.

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