Wiedersehen auf dem Alex, Hundekälte. Nächstes Jahr, 1929, wirds noch kälter.
—Berlin Alexanderplatz, Alfred Döblin
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»Nun ist es fast schon eine Generation her, seitdem ischmisch in diese Betonöde verliebte. Da waren noch Basketballplätze am Nordostrand, benutzt unter anderem von Stammspielern aus Westafrika. Der Platz um die Fontänen herum wirkte optisch viel größer als heute, weil damals die Fassade vom Kaufhof ein ganz fünfzehn Meter zurück von der des heutigen stand. Der sogenannte Brunnen der Völkerfreundschaft war umringt noch von Punks in allen Farben, wie auf Fotos vor der Wende. Dazwischen, anstelle des neuen Saturnhauses, lag die kleinstmögliche Grünoase gepflanzt mit Sitzbänken. Es gab zwar viel weniger Leut' als heut', aber sie waren trotzdem bunt mitten in dem reizenden Grau und für Saturn war genügend Platz zwischen Biergarten und Burger King. Die Besiedlung, wie die Grundgesamtheit, wächst auf über das, was unsre Erde noch ertragen kann, und die Menschheit steuert rasend drauf, breiter zu bauen, höher zu siedeln. Natürlich ist es von mir Nostalgie, wofür es niemals wirklich gab, wonach ich hiermit schmachte. Da war jedoch einmal Platz am Alex, drauf waren noch Plätze frei. Gegenüber auf dem ehemaligen Haus der Elektroindustrie stand zwischen den Fensterreihen ein Zitat noch als Erinnerung an eine noch ältere Zeit. Selbst die Erinnerung ist längst vorbei.«