Der Faktiv ist dem Genitalien sein Boot.
—Basteln Blick
XXXVI.
Leut heut reden von ihrer eigenen Wahrheit, wolle diese aussprechen dürfen. Nicht drumherum kommend, spricht jeder aus der einzelnen Blase heraus, gewollt oder nicht. Meistens ist's gewollt.
Mag sein, dies ist eine faule Verallgemeinerung. „Sprich für dich selbst“ würde da eine passende Erwiderung. „Genau!“ ist die Antwort auf diese, entsprechend eben wovon jenem abhängt. Dem Haken dem Wirklichsein.
Zum Glück, oder zum Wohle der Menschheit, finden die Menschen über gemeinsame Interessen zueinander. Sie knüpfen Freundschaften, manchmal lebenslange Beziehungen. Diese Leute mit ihren gemeinsamen Interessen zusammen mit ihrem unterschiedlichen Vorlieben, Vorstellungen und Grundwerten könnten in sogenannten Venn-Diagrammen dargestellt werden. Während sich jeder in der eigenen Blase bewegt, reisen die Gemeinsamkeiten in der jeweiligen Venn-Bubble zusammen.
Leider, oder zuungunsten der Menschlichkeit, bauen manch ein Zweckverhältnisse, zur Erzielung kurzfristiger Vorteile oder aus reiner Bequemlichkeit, bewusst oder nicht. Meistens ist's bewusst, in der Regel einseitig. Sprich Beidseitig mit jeweiligen Hintergedanken. Sweet dreams are made of these.
Dann gibt es Kommunikationsstörungen, die selbst die Anerkennung von besten gemeinsamen Interessen unterbinden können. Zum Nennwert genommen funktioniert Kommunikation via Sender und Empfänger. Es wird geredet, es wird zugehört. Aber eine Gesamtübertragung gesättigt mit werbenden Scheinwerten hat nicht nur Anziehungs- sondern auch Erziehungskraft.
Die Mustererkennung ist keine Erfindung von Maschinenlerntechnologien. In der ansonsten vertrauenswürdige Kommunikationswelt wird's gelernt, Züge von der Manipulationskunst wider zu spiegeln. Viele werden mit Schuld überhäufen. Man tut so als ob und fühlt so als wäre. Wer weiß, was alles verlernt ist, wenn man zum Bot wird. Von wegen KI.
Als Empfänger sammeln Menschen Kosten. So das Gefühl. Also nur als Sender können sie dafür aufkommen. Da hat man zwei Modi vom Zuhören möglich. Beide sind stets von unwesentlichen Gedanken unterbrochen, mit dem Unterschied, dass die entweder von außen eingehenden Infos diesem Gedankengang untergeordnet sind, oder umgekehrt. Ist es umgekehrt, dann stimmen Empfänger und Sender in irgendeinem Glauben überein. In der Praxis haben wir hier allerdings zwei Sender, wobei Sender Nummer 2 auf einer gewissen Ebene mit dem anderen Sender in Resonanz ist.
Spielen dagegen die eigenen Gedanken eine übergeordnete Rolle gegenüber dem Gehörten, sind es auch zwei Sender, jedoch ohne Überschneidung der Vorstellungen. Und während jene Schnittmenge bei der ersten Variante eine Art Venn-Blase bilden würde, ist es trotzdem eine Blase.
Zurzeit treffen diese zwei Modi vom Zuhören dermaßen aufeinander, Signalen wird gestört, Resonanz wird unstimmig, angeblich abgesicherte Gemeinsamkeiten ungewiss, eine Panne ist vorprogrammiert. Wie bei dem Konjunkturzyklus.
Wenn die Werte nicht stimmen, platzen die Blasen, die darauf basiert sind. Worauf die fragwürdigen Werte stützen, kommt auf der befragten Person an. Aber wenn die Werte, in denen die einige keine finden, schrittweise von oberflächlichen Dingen zu den kleinen Unannehmlichkeiten im Leben werden, falls man darauf verzichtet, und letztendlich zu dem, worauf man nicht verzichten kann, sei es aus Sucht oder als sonstige Überlebensbedingung, wahrscheinlich beides, was heißt, das, was wir brauchen, bringt uns um, kommen daweil Venn-Blasen zwischen Hammer und Amboss. Zumindest die von Menschen.
„Projektion!“ Genau!
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