Sicher werden Paranoiker vom Sinne des Wahns verfolgt. Getriggert werden sie haupthäufig von Rinne des Hahns.
—aus Aus
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Will man den Hintersinn der Lyrik knacken, ist das ein kritischer Punkt. Nicht einfach zu erklären, versuche ich es trotzdem zu erzählen, obwohl es mir bisher so schwer fällt. Da ist es jedenfalls wörtlich wichtig, intimste Details in die Öffentlichkeit zu bringen.
Von den doppelten H-Bomben zu reden komme ich nicht umhin. Sie wurde zum Viralhit, bevor dieser mithilfe des Attributs den Beiklang von Netzwerkschlager geworden war. Einem echten Schlag also, anstatt einem Schlager. Und wie gesagt, eine Doppelnummer. Die B-Side schlug ja erst ein Jahrzehnt nach dem 80er Hit, hat diesem aber einen funkelnagelneuen Zusammenhang verliehen.
Sie agieren wohl am andersartigen Stellen, sind aber vereint im Laufe des Z-Ennesses — einig, indem sie simultan auf Leib und Geist treffen und auch noch individuell tief in der Psyche sitzen sowie bei sich auf der Haut. Die eine ist einem mit Sucht verbitterten Gesichtspunk, gelb in den Augen und schmerzvoll bis mitten im Herzen. Obwohl die Endungen von der anderen zerstört wird, nach Jahrzehnten von Tiefliegerangriffen aus Lieblingsverstecken mürbe gemacht, geht das Gefühl von den Öffnungen und Mündungen und Blößen nie aus, indem die Nervende-Generation noch nervt, wenn man so will. Wo wir gerade dabei sind, mit Verlaub, folge den folgenden Flachwitz mit Vollbart, meine Art Redekunst:
»Wie Johnny Rotten.«
»Wie, Johnny Rotten? Der heißt nun John Lydon.«
»Wie, John Lydon? Woran leidet er denn nun?«
Nach dem Rotten, gibts noch Leiden. Und wie. Und Schmerzen, das sich nur noch weniger als Schmerz zu beschreiben lässt. Selbst der unheimlich unangenehme Druck auf den Drüsen zügelt den Zwang zur Selbtsbejahung nicht, und die Libido pflegt freien Lauf und kommt ungelegenst, dass die engste Gefährtin am stärksten gefährdet wird. Daher sollte man über ein hin- und hergerissenes Gewissen lieber schweigen.
Und nach jahrelangem Nagen kam noch Nagasaki. Wie die Grippe aller Grippen samt Fiebertraum bis in die Übelkeit aller Übelkeiten, schien die Brunst dieser H-Bombe nur allmählich vorbei zu sein. Der Fallout von den beiden Bomben schließt sich schließlich am Ende aller Enden zusammen.
Damit kann man leben... muss damit leben, solange einer überlebt. Kann damit leben, solange man mit dem Wissen leben kann, hier ist immer vorwärts heißes Verbreiten vorhanden. Sollte die am prospektiven anderen H-Bombenbogenende damit leben müssen? Hätte ich auch nicht. Aber was solls? Ganz am Anfang schon albträumte ich mich als gefickt und fertig hinein. Hätte ich es nur gewusst. Damals hatte ich nur noch die blöde ichbezogene Wunde im Gange, die mir sagt, das Leben, wie du es willst, ist vorbei. Leider hab ich ihr irgendwann auch mittendrin nicht mehr zugehört. Die vorübergehende Stummschaltung der Stimme hilft da auch nicht.
Das was man Liebe nennt, von Sehnsucht bis posterotische Depressionen, stehen in untrennbarer Beziehung mit Verlangen. Man kann es verleugnen. Es gibt solcherlei. Sie haben aber eine andere Klagelyrik zu dichten.
Schlimmer ist mit dem Wissen weilen zu müssen, dass im Verbund mit einem Leid man noch ein anderer wiederum unvermeidbaren Kummer bereiten werde, mit dessen Unbehagen und Schmerzen sie eine endlose Unruhe heimsuchen wird.
Genau wie Retribution eine Lektion erteilt, die zu spät ankommt, um eine tatsächliche Lektion zu sein, kommt Karma auch andersrum, zumindest wie Karma meistens missverstanden wird.
Und so ist die Geschichte vom Karma von hinten hierher. Angefangen hat sie mit dem König des Eigenlebens, geborener Iffy Koodby E. Woodby. Ein Konditionaler König also. Wie die meisten Leute, wusste Iffy nicht, dass er als König geboren wurde. Wie die meisten Leute, entdeckte er für sich den freien Wille, erst als er aus eigenen Stücken einen großen Haufen Scheiße gebaut hatte. Nach dem Motto, klar kannste, skeept aber Konsequenzen. Das Gehirn ist in der Lage. Das Gewissen in der Waage. In dieser Reihenfolge kommt es oft an und gerade deswegen spricht man von zweiten Chancen und dem Lernen aus Fehlern.
Dass uns Fehler belehren? Da würde dich Iffy eines Besseren mit folgendem Bescheid: Ja aber immer zu spät! Gerade deswegen sollte man eher auf den Fehler hören, bevor er ankommt.
Gerade deswegen Liebchen, fange ich mit dir nicht an. Wie die meisten angehenden Liebschaften, bist du nur in der Lage, aus Fehlern zu lernen.
Obwohl ich es will und ich dich immer noch überall sehe, wohin ich gehe. Wie früher. Das Verlangen lässt mich nicht los. Auch nicht langsam. Es ist nur, ich habe endlich mal aus meinem wiederholten Fehlern gelernt. Aus der immer wiederkehrender Zukunft. Zu deinem Glück. Nicht die Art von Glück, wonach man verlangt und als erstrebenswert erkennt, sondern die Art von Glück, das man allzu oft nur erst im Nachhinein als Pech versteht. Oder Karma.
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