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Wednesday 16 August 2017

Der Parkbank Pinkler
Kapitel XXI:
durchgesetzt: zur Entlastung endgültig Ersticken

Heute ließen wir uns beraten und haben  die Entscheidung getroffen und dementsprechend überparteilich so durchgesetzt, damit das überparteiliche Gesetzschaffende Organ durch eine direktere, effizientere außerparlamentarische Zweckgesellschaft offiziell mit sofortiger Wirkung ersetzt zu verstehen ist.
—das Organ a.D.

XXI.


»Wahlzeit! Lustig, wahr? Ich kann gut nachvollziehen, wie sich Weiterreisende nerven. Ich dagegen schätze Tegel wie ich ihn erleben habe — als Startpunkt. Das einzige, was mir fehlte, war, dass es für meine Destination keinen Direktflug gab. Aber sobald ich den richtigen Knotenpunkt gefunden habe, ging es mir sozusagen prächtig.

Wie ich weiterhin den TXL anpreisen würde, fehlt bei solchen Diskussionen, inklusive bei der des A100 Ausbaus, und zwar etwas worüber wir schon lange wissen: Wo er zu kurz kommt, fördert Ökologie. Wie das Pkw Fahren und Güter unnötig um die Erde Spedieren, fliegen wir zu viel. Wie soll man das oder das Klimaabkommen ernst nehmen, wenn wir unsere aktuelle Zahl von weit über hunderttausend Flüge pro Tag nun nur erhöhen wollen?

Wo endet dieses Spiel? Wie viel Menschen pro Quadratkilometer wollen die Berliner wirklich haben, mit was für Emissionswerte? Wo auch immer ausgebreitet wird, wird wohl entlastet. Aber dann?

Global ist das Entlastungskonzept ja sowieso verlogen. Alles dreht sich um gewerblichen Gewinn. Möglichst viel auf kleinstem Raum, wie etwa Hochhäuserkomplexe mit mehr als einen McDonalds drin. Das „Bottom-Line” hat kein Ende in Sicht. Demgegenüber erreicht das tatsächliche Ende schließlich einen Tiefpunkt.

Aber ruhig aufatmen. Ferner fressen, ficken, fixen, fahren, fliegen. Unsere weltgefeierten Industriekapitäne wird bis dahin den Mars terraformiert haben.«


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