__



Sunday 21 January 2018

Der Parkbank Pinkler: rück ach' zehn

Dit jeht bis „du”.
—Jofine Greetj Tuchholz

.IIIVX

Ein Stoff wirkt und bestimmt wo wir gerade bei... dem Erzählstoff, dessen Gewebestoff, also dess'n Werkstoff, auf alle Fälle interpretiert durch die Stoffenstoff... warte! Was soll nun die Stoff? Wie wir merken, wegen der die, oder wie wir hier nun sagen, die dieetwegen, hat die nicht mit Materien zu tun, obgleich im Sinne von Geschichten, oder was wir toll im Trend tragen, aber doch das, was mit den Sternen spinnt. Sie ist weder 'ne Droge noch Schnaps, sonst wird sie hier nun das Stoff genannt und daher nicht sie sondern es, obwohl wir insistieren „Gib die denn her!”

Kennste die Lösung? Die ist morbidzarr. Uneingeschränkt unnötig verzwirbelt und grauenvoll. Was für ein Stoff könnte eine Stoff sein? Gibste auf?


»Denn gebich nixaus.« Derart O'Populär, gleich „Arto” gennant — sowie „Do op” und „Art Do op” aber bei Atzen eher „Do”, gekannt durch in die Archiven von nun, obwohl das Konzept der nämlichen Platte aus dem Kopp von der Muse vom Gitarristen Ivan Gawn stammt —, schließt verstümmelte Wortpaare stets doppelt der Reihe nach zusammen. »Allewat wirmachen, det wiralle jleichmachen.«

Wie wir alle gleich leiden, meinte Do. Und während Do wirklich die Sache wegen der Stoff nicht verraten wollte, im Allgemein bestand Do drauf, persönliches Leid für sich zu behalten. Es war Do Leid zu tun, irgendwas Neigbares zur Nachempfindung bekannt zu geben. Auch dies war von der Muse von Ivan Gawn geprägt. Sozusagen bloß. Zwecks Bildung hatte die Muse einen Archetyp genannt: Dieser Typ bereite der Frau ihren Kummer verdoppelt, indem er versucht, Vorschläge zum Lösen des von ihm wahrgenommenen „wirklichen Problems” zu machen. Mit dem Versuch fast ausschließlich  „Frauenprobleme” sofort aus dem Weg zu fegen, würde er sie kleinreden. Erniedrigt davon würde u.a. auch die Freundin, die Liebhaberin, die Frau.

Heute wird dieses Phänomen als eine Art „Mansplaining” erkennbar und dementsprechend so eingeordnet, aber die Muse erkannte, warum Männer das wirklich machen. Auch wenn ein Mann was für seine ererbte Überlegenheit und vielmehr sein eingeborenes Überlegenheitsgefühl Buße tun könnte, könne er nichts dafür, dass er wie sonst allermeisten Menschen aus nachempfundenen Sorgen agiere, will er die Qual entgehen. Jedenfalls zur Vermeidung des Leids.

In engeren Sinn heißt „dabei”, dass das Wir zusammenführt, was auch immer noch zusammen fährt. Häh? Wie ist das hierhin gekommen? Entschuldigung. Die Blätter bluten ebenfalls.

Es wird nun schwer wieder damit fortzuführen, woletzt ich gerade bei war. Nun ja, die Sachen sind Stoff, und der Stoff ist die Sache. Also...

»Obwohl es vorgeblich viele gibt, vermeintlich unzählig viele, die nicht wie Do zusammenbrechen, werden sie auch vernichtet. Alles, was wir nun erleben und erleiden gehen in die Archiven von nun.« Witz ist, dass Ivan Gawn nicht wusste, die Muse hat den Satzanfang von Blutkotzenden Goten parat. Davor stammt es aus fernerem Afflatus, aber die Muse hat er zu Ende gebracht. So ist die Archiven von nun entstanden.

Nicht hiermit! zumindest nicht explizit
Hermit zusamengefasst alles
Was wir leben und leiden

Es war zu der Muse keine Überraschung, dass dem Gitarristen das Stück unbekannt war, aber Do? Das schien der Muse egal zu sein. Wo waren wir? Ach, ja, das Schema. »Egal wie hart unsere Zeiten für uns, sind unsere Zeiten für andere noch härter.« meinte die Muse, hinführend zum zweiten Archetyp. Diesen nannte die Muse ein „Urbild”. Dieses sei eine feminine Figur, eine übernommene Rolle, sehr ein „lass mich dir die Last nehm'm” Wesen, voller Empathie. Tatsächlich sei sie so vollgestopft mit Mitgefühl, dass die Figur nur wissen würde, dem Objekt der Empathie erschwerte Schwierigkeiten zu bereiten, indem sie ihre Finger überall drin haben müsse, um den Schmerz zu lindern. Allerdings seien im urbildlichen Sinne die Fingerabdrücke der Beweis dafür, dass den Gegenstand des Kummers bis zum Lebensende nie wieder in Ruhe gelassen würde. Wie die Empathie verdinglicht, verbraucht und verwahrlost, so ist der Kranker Gebrauchsgut bis aufgebraucht, wobei fortlaufende Berichte über die dollste Details von dem Schmerz und sonstigen feinen Gefühlen zum Konsumentenschutz zu erstatten wäre. Und wo dieses Gutgefäß gerade bei wäre, einen Umweg steuern zu lassen, anstatt auf Muse zu horchen... bereite das Ausweich-Archetyp dem empfindlichsten Urbild Kummer auf Pein und damit schießt sich die Krise ins Knie.

So Do: »Die Muse WEIStschnell DRAUfin, dass die Muse-UHR BildIST weder weibliche noch Männersache.« Geschechtszuordnung tauche bei Projektionen anderer Urbilder. So die Muse: »Auch den Beweis für die Züge diverser Archetypen können dadurch gefunden werden, indem, also, so einer [man], unabhängig vom Ursprung dieselben Texte hervordichtet, wie sich das gelehrte Aufrufen.«

Zwischen der Beseeltheit von den Goten und der Muse von Ivan Gawn, wiederso die Muse, geprägt wurde von dieser Derart O'Populär weder durch originale Äußerungen noch geborgte Verschwommenheiten. Geprägt würde der gewesen, den wir hier nun nur O.D. nennen (nahab ickdoch gesagt, die Sache entsteht aus Grauen), über sein ineinander schachtelbares Wesen aus dem Kernschatten von tiefst drin. Das ist die Stoff.
__